Holunderblütensirup selber machen
Was gibt es Schöneres, als selber etwas Leckeres aus den Früchten der Schatzkammer Garten herzustellen?
Im naturnahen Garten findet sich nicht nur ausreichend Unterschlupf und ein grosszügiges Nahrungsangebot für seine zahlreichen tierischen Bewohner. Nein, auch für uns als Gartenbesitzer offenbart der Garten bereits im Frühjahr seine wunderbare und leckere Vielfalt an Essbarem.
Holunder- und Zitronenmelissensirup inmitten von frisch gepflückten Holunderblüten
Holunder - ein toller Baum!
Wer zum Beispiel einen Holunderbaum sein eigen nennen darf kann sich freuen! Denn aus den Blüten und Früchten des Holunders lassen sich viele tolle Sachen machen. Ein wahrer Glücksbaum für "Selbermacher".
Aus den reifen Beeren lassen sich zum Beispiel Saft und Konfitüre herstellen. Aber bereits aus den Blüten gewinnt man ab ca. Mitte Mai sowohl Gelee oder man kann die ganzen Blüten in etwas Butter ausbacken und als Snack geniessen. Doch der absolute Klassiker ist und bleibt wohl der Holunderblüten-Sirup. Und keine Sorge, es bleiben immer noch genügend Blüten übrig, damit Insekten und Vögel weiterhin Unterschlupft und Nahrung im naturnahen Garten finden und für später im Jahr noch reichlich Beeren wachsen.
Holunder in voller Blüte
Das Rezept
Es gibt davon unzählige: Mein altbewährtes Rezept stelle ich hier gerne zur Verfügung:
Vor- und zubereiten: ca. 45 Minuten
Ruhezeit für den Sirup: ca 24 Std
Ergibt ca. 3 Liter
Zutaten:
10 Dolden Holunderblüten
2 Liter Wasser (aufkochen)
2 Kg Zucker
40 g Zitronensäure (findet man in Drogerien oder Apotheken. Alternativ 2 dl Zitronensaft verwenden)
Haltbarkeit:
Kühl und Dunkel ca. 6 Monate. Einmal geöffnet sollte die Flasche im Kühlschrank aufbewahrt und der Sirup rasch konsumiert werden
Und so geht's:
1. Holunderblüten ernten
Grosse, trockene und offene Holunderblüten ernten. Nicht waschen, allfällige Insekten gut aus den Blüten schütteln. Stiele kurz abschneiden.
2. Blüten in eine grosse Schüssel von ca. 4 Liter geben
Am einfachsten entfernt man die Stiele mit einer kleinen Haushalts-Scheere
Holunder schmeckt nicht nur uns, sondern begeistert mit seinem tollen Duft viele Tiere.
Kleine Insekten lassen sich sehr gut aus den trockenen Blüten ausschütteln
3. Sirup ansetzen
Die 2 Liter Wasser aufkochen und direkt über die Blüten in die Schüssel giessen. Die Blüten können sich farblich etwas verändern, dies hat jedoch keinen Einfluss auf den Geschmack.
Die 2 Kg Zucker und 40 g Zitronensäure unter Rühren ebenfalls beigeben. Der Zucker sollte sich auflösen. Schüssel mit Tuch zudecken, ca. 24 Std. stehen lassen und gelegentlich einmal umrühren.
4. Sirup fertigstellen
Nach ca. 24 Std. die Flüssigkeit durch einen Geleesack oder durch ein mit einem feinen Tuch ausgelegten Sieb (alternativ auch direkt durch das Tuch, ohne Sieb) in eine Pfanne giessen.
Wichtig; Sirup vor dem Einkochen probieren. Sollte sie bitter schmecken, Flüssigkeit weggiessen (selber habe ich das noch nie erlebt)!
Pfanne mit Tuch auslegen und Flüssigkeit nach und nach in Pfanne giessen
Es kann zuweilen eine etwas klebrige Arbeit sein. Aber es lohnt sich!
5. Flüssigkeit unter Rühren aufkochen
6. Einfüllen
Siedend heiss bis knapp unter den Rand in saubere, vorgewärmte Flaschen füllen, sofort verschliessen, auf isolierender Unterlage auskühlen lassen. Bei Bedarf schön beschriften, Sirup verschenken oder selber geniessen! :-)
Alternativen
Man kann das selbe Rezept ebenfalls für andere Sirupe verwenden. Die Holunderblüten ersetzt man wie folgt;
Pfefferminzsirup: ca. 20g frische Blätter verwenden
Lindenblütensirup: ca. 60g frische Blätter verwenden
Zirtonenmelissensirup: ca. 30 frische Blätter verwenden
" E Guete" und viel Spass beim Selbermachen! :-)